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INTERNATIONAL FOLK MUSIC

 
20 Jahre einer Musikgruppe
CAMPFIRE legend

Die Herzberger Gruppe Campfire besteht in diesem Jahr seit 20 Jahren.
1985 fanden sich die Musiker-Urgesteine Uwe Donat und Heinz Bode sowie dessen Sohn Frank Bode in der Lonauer Straße 83 in Herzberg zusammen, um "nur mal so" ein wenig Musik zu machen. Sie sangen Lieder der unvergessenen 60er und 70er Jahre, Folksongs von Woody Guthrie oder Bob Dylan, Adaptionen der Seekers oder des Kingston Trio, Lieder von John Denver, oft in den Versionen der berühmten Peter, Paul & Mary.

Dreistimmiger Harmoniegesang prägte schon ganz früh das Klangbild der Band. Uwe Donat an der Gitarre und am 5-String-Banjo und Frank Bode als angehender Gitarrist wurden von Heinz Bode an den Bongos unterstützt. Ab 1985 probte man regelmäßig, auch mit dem Ziel, "mal irgendwann einen Live-Auftritt" zu realisieren.

Einer der ersten öffentlichen Auftritte fand 1986 im Herzberger "Coupé 1900" statt, das seinerzeit Jochen Göllnitz leitete. Der Anlaß war eine "Revival Session" verschiedener regionaler Bands der 70er Jahre: Unter anderem auch der "Heart Mountain Skiffle Track" und "The Woods", Bands in denen Uwe Donat und Heinz Bode in den Jahren 1965 - 1978 zusammengespielt hatten.
Reiner "Latschen" Bartels von den "Mad Maroons" stellte hier und oft auch noch später seine Verstärkeranlage zur Verfügung.

Campfire hieß noch nicht Campfire, die wenigen, meist internen musikalischen Performances erforderten noch keine Benennung. Die Idee zum Namen hatte dann Frank Bode: Beim Durchforsten verschiedener Songtexte lag das "Lagerfeuer", das John Denver in einem seiner unbekannteren Lieder besang nahe für die harmonische American Folk Music des Trios.

Auch Lieder aus anderen Nationen wie etwa Spanien, Cuba, Frankreich oder Neuseeland bereicherten bald das Repertoire, und so entstand der Begriff der "International Folk Music", auch wenn der Schwerpunkt Campfires bis heute auf der Folk-und Countrymusic Nord-Amerikas liegt.

Nach kurzer Zeit kam mit Harry Bierwirth ein weiterer alter Bekannter zur Gruppe hinzu: Geschichte wiederholt sich in einigen Fällen: Schon Mitte der 60er Jahre gehörte der Gitarrist den Herzberger "Woods" an, sprang damals, zusammen mit seinem Freund Hans-Joachim "Bob" Klein über denselben Zaun in der Lonauer Straße 83 wie später Frank Bode und begann mit Heinz Bode und Uwe Donat, "ein bisschen zu singen und zu musizieren". Später war er ebenfalls Mitglied der "Heart Mountain Skiffle Track", nun sollte er ab 1987 am E-Bass und verschiedenen Solo-Instrumenten das Klangbild Campfires bereichern.

Viele Konzerte spielte das jetzige Quartett nicht, der Spaß an der Musik, am gemeinsamen Singen und spielen stand absolut im Vordergrund. Uwe Donat spielte in jener Zeit zweigleisig: Er war nicht nur der "Leader" bei Campfire sondern zusätzlich noch Gitarrist und Sänger der Formation "Sometimes Four" Aus Förste. Hier begann die musikalische Zusammenarbeit mit der Sängerin Corina Bialek.

Irgendwann um 1990 ergab sich in Herzberg eine gemeinsame Session und nach einigen Proben entschied sich auch Corina Bialek, Campfire-Mitglied zu werden. Ihre prägnante Stimme war aus der "Männergruppe" Campfire von nun an nicht mehr wegzudenken: Die Gruppe hatte ihr Spektrum erweitert und konnte nun auch die weiblich besetzten Acts eindrucksvoll umsetzen. "The Seekers" lieferten viel musikalisches Material in dieser Phase: "All I can remember" oder "Colours of my life", um nur zwei von vielen Songs zu nennen.
In Osterode nahm die Gruppe für die LP "Harz aber Herzlich" auch erstmals Einen Song auf Tonträger auf. "Harz Mountains" stammte aus der Feder Uwe Donats.

Campfire hatte inzwischen auch die Hilfe eines weiteren Ex-Members der "Heart Mountain Skiffle Track" dankbar in Anspruch genommen:
Bernd "Otto" Diedrich kümmerte sich ab Ende 1990 um alle technischen Belange und spielte bei einzelnen Stücken den Bass. Ihm ist zu verdanken, dass Campfire für die folgenden Jahre auf eine eigene Verstärkeranlage zurückgreifen konnte. Basteleien an Boxen und Geräten halfen weiter, die sich immer mehr erweiternden Ansprüche der Gruppe in den Griff zu bekommen.
Bernd "Otto" Diedrich übernahm nach und nach vollständig den Bass.
Man war zu fünft. Und so sollte es eine ganze Zeit lang bleiben.

Frank Bode hatte inzwischen eine professionelle Laufbahn als Musiker eingeschlagen, nachdem er von 1987 bis 1989 zusammen mit Regine Middeldorf, später unterstützt von Bernd "Otto" Diedrich und Jürgen Handschick einen musikalischen Ausflug im "Duo Callanish" und in die irische Folklore unternommen hatte. Nach Straßenmusik schon 1985 und Einzelnen Kneipenauftritten in der Region, entschied er sich 1990, eigene Lieder zu schreiben und freischaffender Künstler zu werden.

Auch hier, wie so oft, gibt es eine Parallelle zu früheren Jahren: 1973 verließ"Bob" Klein die Band um Uwe Donat und Heinz Bode, "The Woods" um als Liedermacher nach Berlin zu gehen. 1992 besuchte Frank Bode ein Pop-Musikstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg und entschied sich daraufhin, Campfire zu verlassen und in die Hansestadt umzuziehen.

Als seinen Nachfolger an Gitarre und Gesang sprach er Markus Funke an, einen jungen, einfühlsamen Gitarristen der sich bis dato mehr im Pop & Rockbereich erprobt hatte. Erstmals begegnet war man sich 1991 während eines Konzerts Frank Bodes in der Herzberger EMA-Aula.

Markus Funke sagte für Campfire zu und nach sehr kurzer Einarbeitung in die Lieder spielte er im August 1993 sein erstes Konzert für Campfire Auf dem Stadtfest in Herzberg. Frank Bode hatte zuvor im Mai 93 sein offiziell letztes Konzert für Campfire auf den "3 freundlichen Tagen" in Osterode gegeben. Somit waren nun Markus Funke und Uwe Donat die Gitarristen der Gruppe.

Im Dezember 1993 geschah das Unglück: Der Kopf der Gruppe, Uwe Donat, kam mit seiner Frau Petra bei einem Brand in seiner Wohnung ums Leben.

Heinz und Frank Bode, Corina Bialek, Harry Bierwirth, Bernd "Otto" Diedrich und Markus Funke beschlossen, gemeinsam weiterzumachen. Der Umstand, dass kein einziges der Instrumente Uwe Donats zerstört worden war, schien wie ein weiterer Antrieb, die Geschichte der Gruppe in seinem Sinne fortzuführen. Frank Bode ging nicht wie geplant nach Hamburg und innerhalb Kurzer Zeit wurde ein Programm "In Memoriam Uwe Donat" zusammengestellt, das am 7. Mai 1994 in der Aula der EMA stattfand.
Ihr Debüt gab hier die Schwester von Markus Funke, Melanie Funke an Gitarre und Gesang.

Martin Diedrich übernahm als Sohn von Bernd "Otto" Diedrich noch im selben Jahr das Schlagzeug und bis zum Ausscheiden Harry Bierwirths bestand Campfire für eine kurze Zeit aus nicht weniger als acht Musikern.
Blieb der Grundgedanke der musikalischen Idee der gleiche, wandelte sich nun doch die Musik: Folksongs wurden immer öfter ersetzt durch Rockballaden oder Countrysongs beispielsweise der Eagles oder Crosby, Stills, Nash & Young.

Melanie Funke verließ 1996, Markus Funke 1998 die Gruppe, beide erarbeiteten sich schon während der Zeit bei Campfire einen guten Ruf im Duo "Acoustic Affair" und konzentrierten sich fortan vollständig auf ihre Arbeit im Duo.

Campfire sollte weitergehen, und so war es wieder Frank Bode vorbehalten, einen neuen Gitarristen zu finden. Der Gitarrist war Gitarristin:
Schon 1990 hatten sich auch Anja Hampe und Frank Bode kennengelernt, später für kurze Zeit, gemeinsam mit Katja Merx musiziert und daraufhin nie wirklich aus den Augen verloren. Nach kurzer Überlegung war Anja Hampe von der Idee begeistert und spielt seitdem gesanglich und gitarristisch einen tragenden Part.

Den Ruf Campfires als Familiengruppe komplettierte endgültig ihr damaliger Lebensgefährte und späterer Ehemann Martin Fiedler, heute Martin Hampe, der ebenfalls, an E-Gitarre, Keyboards und Gesang bei der Gruppe einstieg. Er hat auch einen weiteren Kreis in der Bandlegende geschlossen: Wie einst Uwe Donat besitzt auch Martin Hampe eine Vorliebe für das Solospiel auf der Gitarre und für spanische Folklore und Weltmusik. So haben über die Jahre alle Mitglieder der Band dazu beigetragen, die Musik weiter- und in andere Richtungen zu entwickeln.

Die derzeitige Besetzung Campfires besteht seit 1998. Fortsetzung folgt...

Herzberg, im Dezember 2004

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